Vor dem Haus

[pp. Mystic Grill]

"Scheint, als würde es dieser.. Zufall gut mit mir meinen." Grinsend nickte ich und war doch relativ zufrieden mit der mit der Situation. Warum sollte ich auch nicht? Es schien sich alles letztendlich doch zum Guten zu wenden. Auch trotz meinem kleinen.. Zwischenfall im Wald. Hm, hätte ich zwar gerne vermieden, aber so umgingen wir wenigstens das unangenehme Gespräch, was sich sonst. ergeben hätte. Denn oh ja, ich hätte es ihr wohl früher oder später erzählt.
Draußen brachte ich sie zu meinem Wagen, welcher noch praktisch als einziger hier stand und hielt ihr die Beifahrertür offen. um ihr in den Wagen zu helfen. Kurz überkam mich ein Flashback und ich sah eine Kutsche vor mir. Schnell schüttelte ich den Gedanken ab und saß innerhalb weniger Sekundenbruchteile auf meinem eigenem Sitz. "Entschuldige, aber jetzt fällt es mir einfach viel leichter, ich selbst zu sein." Leicht schmunzelte ich über meine Worte und startete den Motor, um sie nach Hause zu fahren.
Sicher wusste ich, wo sie wohnte. Ich war schon oft genug hier gewesen. Und wenn sie auf die Idee kam, zu fragen, woher ich wusste, wo sie wohnt, würde ich mich wohl oder übel als Stalker outen müssen. Der Motor stand nur einen Moment lang ruhig, dann war ich wieder an ihrer Tür und hielt sie ihr wieder auf.

[ tbc : Im Mystic Grill ]

Die ganze Autofahrt herrschte ein unangenehmes Schweigen. Deshalb hasste ich Autofahrten. Ich starrte immer aus dem Fenster und versuchte mich nicht an den Unfall von damals zu erinnern. Das klappte eigentlich ziemlich gut..
Dann sind wir angekommen und bevor ich die Tür aufmachen konnte, machte Stefan meine Tür auf. War das normal bei Vampiren, so schnell zu sein ? Ich hab ihn noch nicht darauf angesprochen..
Ich schüttelte den Gedanken ab und stieg aus. Ich wollte irgendwie nicht, dass Stefan wieder wegfuhr..
Ich ging schonmal zur Haustür und er lief direkt neben mir her.
Vor der Haustür blieb ich dann stehen und schaute zu Stefan hoch.
"Tja, jetzt sind wir wohl da."

Ich merkte, dass Elena irgendwas zu beschäftigen schien, da sie ungewöhnlich ruhig war. Leicht öffnete ich den Mund, um zu fragen, was los sei, allerdings standen wir im selben Moment bereits vor der Haustür und ich schloss meinen Mund wieder mit einem Lächeln. Etwas unbeholfen legte ich mir eine Hand in den Nacken und fuhr mit der anderen in meine Hosentasche.
"Warte, bevor du rein gehst, ich hab noch was.." Mit der einen Hand zog ich eine kleine hölzerne Box hervor, die von einem Metallverschluss verschlossen gehalten wurde. Vorsichtig zog ich die filigrane Kette hervor und legte sie auf meine Hand. "Hm, vielleicht ist das etwas früh, aber das ist etwas, was ich bereits sehr lange besitze und ich wollte es nie jemandem geben. Bis jetzt. Ich musste nicht lange überlegen, um zu wissen, dass du sie haben solltest." Zuversichtlich nickte ich legte meinen Kopf leicht schief.

Ich war überrascht, als Stefan diese Box aus seiner Hosentasche fingerte und sie öffnete. Er zog eine Kette hervor, die naja, nicht gerade in Mode war.
Aber ich freute mich trotzdem, denn sie war wunderschön. Beim näherer Betrachtung fiel mir auf, dass die Kette einen Duft versprühte, die mich irgendwie an Rose erinnerte. Aber es war nicht Rose, sondern irgendetwas anderes.
Er legte mir die Kette um. "Was ist das eigentlich, Rose ?", fragte ich und grinste.

Ich bedeutete ihr, sich herum zu drehen und ihre Haare zurück zu nehmen und legte ihr die Kette um, als ich sah, dass ehrliche Begeisterung in ihrem Gesicht zu sehen war. Kurz ließ ich meine Hand auf ihrer Schulter ruhen, nur ganz leicht berührte sie sie, als ich dabei war, sie wieder zurück zu ziehen.
"Nein, keine Rose. Eisenkraut. Das ist.. ein kleiner Clou an der Kette. Was auch einer der Gründe war, warum ich sie dir geschenkt habe. Und deswegen wäre es auch wichtig, sie immer zu tragen. Eisenkraut schützt dich vor dem Einfluss von irgendwelchen Vampiren, die deine Gedanken manipulieren wollen.." Ich war mir sicher, dass sie das noch nicht wusste. Deswegen sah ich sie ernst an.
"Wenn irgendwer versucht, dass hier bei dir zu machen.." Ich sah ihr in die Augen und versuchte, meinen Zwang auf die wirken zu lassen, und wie nicht anders zu erwarten prallte ich gegen eine unsichtbare Mauer. "Dann achte auf seine Pupillen und solltest du so tun, als würdest du auf ihn hören und dann unauffällig verschwinden", meinte ich ernst und nickte leicht, um meine Worte zu unterstreichen. Schließlich fand ich zu meinem Lächeln zurück. "Entschuldige die ernste Stimmung. Es war mir einfach wichtig, dass du das weißt."

Ich schaute etwas verwirrt, aber da fiel mir Eisenkraut in dem Zusammenhang wieder ein. Mein Vater hat uns früher immer Geschichten über Vampire erzählt.. Ich habe sie aber nie für möglich gehalten.
Aber ich wusste echt nicht, dass Vampire Menschen manipulieren konnten. Da würde ich die ganze Zeit diese Kette tragen, immerhin würde ich wohl aber jetzt mit Vampiren in Berührung kommen. Ich hatte keine Angst generell vor Vampiren...Aber sie waren gefährlich.
Ich erwiderte dann schließlich das Lächeln von Stefan. Und schüttelte den Kopf.
Dann kramte ich meine Schlüssel hervor und öffnete die Tür. Ich ging hinein und dachte, dass Stefan gleich nachkommen würde. Aber er blieb vor der Haustür stehen.

Ganz leise atmete ich durch, als ich merkte, dass sie jetzt nicht durchdrehen würde, angesichts der Tatsache, dass wir einen gewissen Einfluss auf alles und jeden ausüben konnten, Die meisten Menschen drehten dann vollkommen ab. Aber langsam sollte ich mich daran gewöhnen, dass Elena immer ganz anders reagierte, als ich es erwartete und auch anders als alle anderen.
Als sie ins Haus verschwand, blieb ich leicht ratlos stehen und lehnte mich mit den Armen an den Türrahmen, dass ich ins Haus sehen konnte. Ich sah leicht von unten herauf zu ihr und schmunzelte. "Ich nehme an, das.. ist hier das Ende für mich. Rein kommen kann ich nicht, da mich keiner eingeladen hat. Das ist eine der Regeln, an die wir uns halten müssen. Keinerlei Zutritt zu einem Haus, das von jemandem bewohnt wird, der am Leben ist. Der Hausbesitzer muss entweder sehr ahnungslos und freundlich sein oder manipuliert werden."

Ich drehte mich um und Sfefan sah ein wenig ratlos aus. Das mit dem Einladen wusste ich auch nicht. Eigentlich wusste ich überhaupt nichts über Vampire.
"Oh, tut mir Leid !" Ich lief zurück zur Haustür. "Komm doch rein, Mr. Salvatore."
Schließlich kam Stefan rein und ich führte ihn hoch in mein Zimmer.
Ich hoffte, dass Jenna und Jeremy schliefen. Aber anscheinend waren beide unterwegs, denn ich hörte niemanden und in deren Schlafzimmern war auch keiner. Ich war wohl sichtbar erleichtert, dass wir gerade alleine waren.

[ tbc : Elena's Zimmer ]