Grab von Grayson und Miranda Gilbert

Ich bin den ganzen Weg hier hin gerannt und als ich ankam musste ich mich erstmal hinsetzten. Eigentlich war ich ja sportlich, aber das war echt zu viel.
Jedenfalls habe ich mich dann vor dem Grab meiner Eltern gehockt. Das war seit deren Tod mein Lieblingsort gewesen, um mich zurück zu ziehen. Um ehrlich zu sein, ich gab mir die Schuld an dem Tod meiner Eltern..
Hier konnte ich wenigstens ungestört sein, um diese Zeit kam erst Recht keiner, um ein Grab zu besuchen. Und die meisten fanden Friedhöfe unheimlich, was ich eigentlich gar nicht verstehen konnte.
Es fing auch noch zu regnen an, aber das war jetzt meine letzte Sorge. Naja, jetzt konnte keiner so richtig sehen, dass ich weinte.

Stefan Salvatore


Ich hatte mich auf meine Unterarme gestützt, und Elena besorgt angesehen, als sie realisierte, was ich soeben gesagt hatte. Ihre Reakion war normal, wer hörte es auch gern, dass die Leute, mit denen man aufgewachsen war, die man liebte, nicht die waren, für die man sie all die Jahre gehalten hatte. Vermutlich hätte ich damals, als meine Familie noch sterblich und auch am Leben war nicht anders gehandelt und reagiert.
Allerdings sah ich es nicht kommen, dass sie aufsprang und sofort das Weite suchte. "Verdammt", fluchte ich leise und war sofort auf den Beinen. Sie hatte so viele Möglichkeiten gehabt, zu rennen und nutzte dann ausgerechnet die, bei der ich unaufmerksam war. Das hätte eigentlich nicht passieren sollen. Ich haderte kurz mit mir selbst, ob ich ihr folgen sollte, oder ob sie in dem Moment Abstand brauchte. Ich entschied mich für die Variante mit dem Folgen.
Ihr Weg führte sie zu dem Grab ihrer.. Eltern. Natürlich. Ich ließ sie eine Weile allein, beschloss, sie nicht zu stören und ihr den Moment zu geben. Aber als es anfing zu regnen, trat ich hinter sie, schälte mich aus meiner Jacke und legte sie ihr über die Schultern. Ich ließ mich zu ihr nieder und zog sie in eine Umarmung. "Komm her. Es ändert sich dadurch nicht vieles. Sie haben dich geliebt, biologische. Eltern hin oder her."

Er war mir gefolgt. Aber ich konnte auch nichts dagegen tun. sollte ich ihn dafuer bestrafen, dass meine Eltern mich jahrelang belogen haben ? Und Jenna. Sie hat mir auch nichts gesagt. nichtmal als sie gestorben sind ! Tja und Jeremy wusste bestimmt nichts von all dem. Der ist ahnungslos und...soll ich ihm das sagen ? Soll ich Jenna zur Rede stellen ? Wie wird sie darauf reagieren ? Vermutlich geschockt. Sie hatte bestimmt nicht damit gerechnet, dass ich herausfinde, dass ich adoptiert worden bin. Und wer sind ueberhaupt meine leiblichen Eltern ?
Das alles schoss mir durch den Kopf, als Stefan zu mir ging und mir seine Jacke umlegte. Und mich umarmte. Ich liess es geschehen. Ich konnte zu dem Zeitpunkt ueberhaupt nichts mehr machen. Ich weinte einfach still weiter.

Stefan Salvatore


Beruhigend strich ich ihr über den Rücken und hielt sie einfach fest, während ich ihren Körper unter ihren stummen Tränen zittern spürte, wenn auch nicht stark. Sie versuchte scheinbar sich nicht schwach zu geben, aber man konnte uns nicht täuschen, in keiner Hinsicht. Immerhin bekamen wir selbst die kleinsten Regungen mit, seien sie noch so minimal.
Eine Zeit lang war auch ich einfach ruhig, da in diesem Moment einfach jedes Wort zu viel gewesen wäre. Ich hielt sie einfach fest und ließ sie in aller Ruhe ihren Schmerz abladen. Erst nach einer Weile regte ich mich leicht. "Du bist nicht allein, vergiss das nicht. Du musst das nicht allein durch stehen. Sie bleiben auch weiterhin deine Familie. Und auch ich werde mich nicht wieder so leicht von deiner Seite ziehen lassen, Elena. Ich bin da. Immer", meine ich leise und drückte ihr einen Kuss aufs Haar.

Nachdem wir noch eine Weile vor dem Grab meiner Eltern saßen, stand ich entschlossen auf. Jetzt sah ich es als meine Aufgabe an, zu recherchieren, wer meine biologische Mutter war. Und dazu musste ich einfach Jenna zur Rede stellen. Es gibt eben keinen anderen Weg.
Ich drehte mich zu Stefan, der ebenfallsaufgestanden ist. "Bringst du mich nach Hause ? Ich muss mit Jenna reden. Sofort." Ich seufzte. Jetzt hatte ich viel vor mir, und ich hatte ein ungutes Gefühl, was alles auf uns zu kommen würde.
[tbc : Haus der Gilberts - Küche ]

Eine lange Zeit hatten wir an dem Grab ihrer.. Eltern gesessen. Ich hatte vollstes Verständnis dafür, dass sie am Boden zerstört war. Aber wir konnte nicht ewig hier sitzen bleiben.
Mit der Zeit ließ der Regen ein wenig nach, aber er prasselte dennoch in kleinen Tropfen weiter auf uns ein. Auf ihre Frage, ob ich sie nach Hause bringen würde, nickte ich. Ich hatte ein ungutes Gefühl dabei, sie allein zu lassen, ausgerechnet jetzt, also würde ich diesem Gefühl nachgehen. "Ich bin allerdings ohne Auto hier.. Zu Fuß war ich schneller, als ich her kam", sagte ich mit einem kleinen Lächeln. Ich trat einen kleinen Schritt auf sie zu und hob sie vorsichtig hoch, ohne nachgefragt zu haben, ob es okay war. Wenn sie sofort nach Hause wollte, war das der schnellste Weg. "Schließ die Augen, in ein paar Minuten bist du zuhause", sagte ich leise und lief den Weg zurück, den ich vorhin gekommen war.

[tbc: Haus der Gilberts - Küche]